
Fluorid für Kleinkinder: In welcher Form?
In Deutschland gibt es unterschiedliche Empfehlungen zur Kariesprophylaxe bei Kleinkindern. Zahnärztinnen und -ärzte raten, den Kleinen schon früh die Zähne mit fluoridhaltiger Zahnpasta zu putzen. Kinderärztinnen und -ärzte empfehlen häufig, Kleinkindern zunächst Fluoridtabletten zu geben und die Zähne nur mit etwas fluoridfreier Zahnpasta zu putzen.
Fluoridtabletten enthalten eine feste Dosis Fluorid (0,25 mg). Die Tablette wird am besten gelutscht, damit das Fluorid einwirken kann. Studien haben gezeigt, dass die regelmäßige Einnahme von Fluoridtabletten das Risiko für Karies bei Kindern senkt. Dies gilt vor allem, wenn das Leitungswasser – wie in Deutschland – kaum Fluorid enthält. Der Vorteil von Tabletten gegenüber Zahnpasta im Kleinkindalter: Die tägliche Fluoriddosis lässt sich besser steuern. Zudem ist unklar, ob Kinder-Zahnpasta mit wenig Fluorid (unter 0,05 % oder 500 ppm) Karies überhaupt wirksam vorbeugt.
Häufig ist es schwierig, kleinen Kindern gründlich genug die Zähne zu putzen – und wie schon erwähnt, verschlucken kleine Kinder die Zahnpasta oft. Deshalb spricht einiges dafür, zunächst Fluoridtabletten zu geben und die Zähne zusätzlich mit etwas fluoridfreier Zahnpasta zu reinigen. Sobald die Kleinen sich gut die Zähne putzen lassen und die Zahncreme ausspucken, kann womöglich auf die Tabletten verzichtet und auf fluoridhaltige Zahnpasta umgestiegen werden. Meist gelingt dies im Alter zwischen 2 und 4 Jahren.
Quelle: Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).